Der mit 2.000 Euro dotierte Yilmaz Akyürek Integrationspreis der Stadt Osnabrück würdigt seit 2009 das Engagement von Personen oder Vereinen, die sich um die Integration und Gleichberechtigung Menschen ausländischer Herkunft verdient gemacht haben und für eine gegenseitige Anerkennung der Kulturen eingetreten sind.
In diesem Jahr wurden die Ehrenamtlichen des eingetragenen Vereins „Solidarisches Osnabrück“ für ihr persönliches Engagement im Rahmen der angebotenen Sprachschule und außerschulischen Bildungsangebote ausgezeichnet, die mittlerweile ein Erfolgsmodell der Osnabrücker Integrationsbemühungen darstellen. Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überreichte den Preis am Montag, 23. September, im mit zahlreichen Gäste besetzten Friedenssaal des historischen Rathauses an die Vertreter des Vereins Rainer Hafke und Lilly Hugenberg.
„Sehr geehrter Herr Hafke, sehr geehrte Frau Hugenberg, Sie haben in den letzten Jahren durch ihr unermüdliches Engagement gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Bildung in unserer Gesellschaft sind. Sie haben durch zahlreiche Projekte und Initiativen das Leben vieler Menschen in unserer Stadt bereichert. Sie produzieren unmittelbar mit dieser Unterstützung Bildung und Solidarität, die für Sie nicht Worthülsen sind, Sie leben Bildung und Solidarität!“, so Oberbürgermeisterin Pötter.
In seiner Dankesrede beschrieb der Vorstandsvorsitzende Rainer Hafke die manchmal mühevolle Arbeit des Vereins und schloss mit den Worten: „Wenn wir eine gelungene Integration wollen - und diese brauchen wir sowohl als Solidar- als auch als Wirtschaftsgemeinschaft - so ist der Schlüssel dazu die Sprache. Denn nur, wenn wir einander verstehen, können wie einander verstehen.“
Ausgezeichnet wurden Rainer Hafke, Mechthild Dierks, Svenja Stephan (abwesend), Josef Hugenberg, Lilly Hugenberg, Marcel van Deyk, Nina Meyer, Joachim Dierks, Sabine Ringhofer, Amélie Comfere, Julian Bergmann, Steven Stahlberger (abwesend), Johanna Meyer, Marlena Wegesin, Marcel Skupin, Mo Hunting und Katharina Kohoff (abwesend).
Musikalisch untermalt wurde die Auszeichnung von Jóuana Dahduh und Ali Alyousef.
Hintergrund
Alle zwei Jahre wird der mit 2.000 Euro dotierte "Yilmaz-Akyürek-Preis der Stadt Osnabrück" für Integration verliehen. Mit dieser Auszeichnung wird das Engagement von Personen gewürdigt, die sich im alltäglichen Leben um die Integration und Gleichberechtigung von Bürgerinnen und Bürgern ausländischer Herkunft sowie um die gegenseitige Anerkennung der Kulturen verdient gemacht haben. Jeder und jede kann Personen mit Beschreibung und Begründung ihres Engagements vorschlagen. Der Verwaltungsausschuss wählt dann den Preisträger oder die Preisträgerin aus.
Über Yilmaz Akyürek
Yilmaz Akyürek wurde 1937 in Ordu in der Türkei geboren und kam 1965 als Arbeitsemigrant der ersten Generation nach Osnabrück. Von 1977 bis 1985 hat er sich als Vorsitzender des türkischen Elternrates besonders dafür eingesetzt, dass die Kinder der türkischen Familien in Osnabrück ihren Platz im deutschen Schulsystem finden.
Akyürek hat nachhaltig die Arbeit des Ausländerbeirates der Stadt Osnabrück geprägt, dem er über zwanzig Jahre lang angehörte. Sein Verständnis für die Lebensumstände und Probleme der Türken und sein großes Einfühlungsvermögen machten ihn für zahlreiche Osnabrücker Institutionen, die sich um die Integration ausländischer Mitbürger kümmern, zum wichtigen Gesprächspartner.
Ehrenamtlich hat sich Yilmaz Akyürek eingesetzt, das Zusammenleben der Menschen verschiedener Nationen in einer demokratischen Gesellschaft zu fördern. In diesem Anliegen waren ihm der interkulturelle Austausch und die Intensivierung des religiösen Dialogs besonders wichtig.
Die vielfältigen Verdienste, die er sich um das friedvolle Miteinander in Osnabrück erworben hat, wurden 1999 durch die Verleihung der Bürgermedaille gewürdigt.
Yilmaz Akyürek starb 2007 wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag.
Weitere Informationen gibt es unter www.osnabrueck.de/akyuerek