Archivmeldung

Sanata Doumbia-Milkereit erhält den diesjährigen Elisabeth-Siegel-Preis

Alle zwei Jahre verleiht die Friedensstadt Osnabrück den mit 1.000 Euro dotierten Elisabeth-Siegel-Preis. Mit dieser Auszeichnung, die ausschließlich an Frauen verleihen wird, würdigt die Stadt Osnabrück das Engagement von Frauen, die sich für Chancengleichheit, demokratische Grundrechte und insbesondere für Rechte für Frauen engagieren und sich in hohem Maße um das soziale, politische oder gesellschaftliche Leben der Stadt Osnabrück verdient gemacht haben.

Den diesjährigen und damit zwölften Elisabeth-Siegel-Preis erhält Sanata Doumbia-Milkereit, die sich neben ihrem vielschichtigen Engagement vor allem gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzt.

Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überreichte ihr die Auszeichnung im Rahmen einer Festveranstaltung am Freitag, 10. November, im Friedenssaal des historischen Rathauses: „So vielschichtig wie die Frauen sind, ist auch das Engagement von Frau Doumbia-Milkereit. Die Themenvielfalt und die unterschiedlichen Zielgruppen, für die Sie sich einsetzen, Frau Doumbia-Milkereit, sind außergewöhnlich und bemerkenswert“, so Pötter in ihrer Begrüßung und fuhr fort: „Sie setzen sich beispielsweise ein gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Dieses Thema hat leider nach wie vor auch hier lokal eine gleichbleibende Aktualität, weswegen der Einsatz dagegen eine hohe Priorität haben muss und für Sie auch hat. Sie engagieren sich aber auch gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und setzen sich auch für die Belange von Menschen mit Behinderung ein. Dieses vielfältige Engagement macht deutlich, dass Sie ein Vorbild sind für uns alle und in Ihrem täglichen Handeln bereits den zentralen Gedanken umsetzen, dass niemand aufgrund eines Merkmales Ausgrenzung, Abwertung oder Diskriminierung erfahren sollte.“

Anschließend sprach Marianne Bayerl-Kruse, Pädagogische Leitung im Haus Neuer Kamp, die Laudation: „Schon früh hat sich Sanata Doumbia-Milkereit ehrenamtlich engagiert. Sie hat sich gegen häusliche Gewalt und gegen Genitalverstümmelung gestellt. Sie schätzt die direkte Hilfe und die Stärkung der Selbstwirksamkeit der betroffenen Menschen. Ein Leitsatz von ihr ist, nicht mitleiden, sondern mitfühlen. Und diese Haltung ermöglicht ihr ein erfolgreiches Engagement.“

In Ihrer Dankesrede betonte Sanata Doumbia-Milkereit, wie sicher sie sich in der Friedensstadt Osnabrück fühlt: „Heute stehe ich hier als Preisträgern und ich kann versichern, dass dieser Moment nicht nur für mich, sondern auch für alle jungen Mädchen und Frauen da draußen steht, die durch einen düsteren Schatten hindurchgehen. Die heutige Auszeichnung zeigt mir, dass mein Einsatz und meine Hingabe bemerkt und anerkennt werden. Dieser Preis ist ein Symbol der Hoffnung für alle, die sich in ähnlichen Situation befinden. Er sagt ihnen, eure Mühen werden gesehen und geschätzt und eure Stimmen werden gehört.“

Musikalisch begleitet wurde die Verleihung durch Julika Rempel, die am Klavier Eigenkompositionen vortrug.

Über Sanata Doumbia-Milkereit

Sanata Doumbia-Milkereit zeigt durch ihre langjährige und vielseitige Beteiligung einen starken Einsatz für die Rechte von Frauen und Mädchen. Seit 2017 ist sie aktiv bei Terre des Femmes und hat in den letzten zwei Jahren die Rolle einer Jugendbotschafterin übernommen. In dieser Funktion setzt sie sich besonders intensiv gegen weibliche Genitalverstümmelung, Früh- und Zwangsverheiratung ein. Neben ihrem ehrenamtlichen Engagement im Mädchenzentrum, wo sie eine Postkartenaktion gegen Diskriminierung unterstützte und Deutschkurse für Flüchtlinge über den Verein Exil e.V. anbot, setzt sie sich klar gegen Ausgrenzung und Diskriminierung ein.

Ihr Einsatz geht über den reinen Aktivismus hinaus und reicht bis in die politische Sphäre. Beispielsweise hielt sie 2020 im Rahmen einer Black Lives Matter Demonstration in Osnabrück eine bewegende Rede. Darüber hinaus übernimmt sie die Patenschaft und Schirmherrschaft für ein Projekt von himbeerbunt e.V. anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im April 2023. Durch ihre breite Palette an Aktivitäten zeigt ihr Engagement eine starke intersektionale Ausrichtung und erreicht somit verschiedene Zielgruppen.

Besonders hervorzuheben ist ihre Rolle als Jugendbotschafterin, die eine positive Vorbildfunktion einnimmt. Als solches Vorbild prägt sie Mädchen, junge Frauen und Jugendliche aller Geschlechter, indem sie feministische Themen in den Vordergrund stellt und somit eine inspirierende Figur für die Jugend darstellt.

Die 32-jährige Sanata Doumbia-Milkereit wurde in der Elfenbeinküste geboren und kam mit sechs Jahren nach Deutschland. Ihr Lebensmittelpunkt ist Osnabrück.

Mehr über den Elisabeth-Siegel-Preis erfahren Sie unter www.osnabrueck.de/elisabeth-siegel-preis.

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  • Sanata Doumbia-Milkereit (links) erhält den Elisabeth-Siegel-Preis aus den Händen von Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.
    Sanata Doumbia-Milkereit (links) erhält den Elisabeth-Siegel-Preis aus den Händen von Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.
  • Verleihung des Elisabeth-Siegel Preises
    Verleihung des Elisabeth-Siegel Preises
  • Verleihung des Elisabeth-Siegel Preises
    Verleihung des Elisabeth-Siegel Preises
  • Verleihung des Elisabeth-Siegel-Preises
    Verleihung des Elisabeth-Siegel-Preises